»Es dürfte das größte Spektakel seit der Eröffnung der Elbphilharmonie gewesen sein.«
Hamburger Abendblatt
»Was, um Himmels willen, kann nach dieser minutenlang umjubelten Sensations-Premiere noch kommen«, fragt sich das »Hamburger Abendblatt« nach der Aufführung von Olivier Messiaens »Saint François d’Assise« in der Elbphilharmonie, die im Frühling 2024 im Rahmen des Internationalen Musikfest Hamburg weltweit für Aufsehen sorgte. Viereinhalb Stunden Musik, rund 300 Mitwirkende, ein spektakulärer Bühnenaufbau, Licht- und Video-Effekte und ein fliegender Engel inmitten des Großen Saals: Generalmusikdirektor Kent Nagano und Opern-Intendant Georges Delnon gingen mit ihrer szenischen Umsetzung von Messiaens Mammut-Oper aufs Ganze.
Die Bühne, die sowieso bis zum letzten Zentimeter mit dem riesigen Orchester besetzt war, überbauten sie hierfür erstmals mit einer aufwändigen Steg-Konstruktion, auf der Jacques Imbrailo als Saint François brillierte. Anna Prohaska sorgte als schwebender L’Ange für Gänsehaut, gleich mehrere Chöre umhüllten das Publikum mal mit großer Klanggewalt, mal mysteriös und leise. »In besten Händen lag diese Aufführung bei Kent Nagano«, jubelte die »neue musikzeitung«, die »FAZ« kürte die Produktion sogar als den »vielleicht größten Erfolg von Naganos Zeit in Hamburg«. Kent Nagano, der 1983 bei der bedeutenden Pariser Uraufführung der Oper mitgewirkt hatte, gehört heute zu den wichtigsten Messiaen-Botschaftern überhaupt.
Im Spiegel der Gegenwart
In der Deutung der Oper ging es Kent Nagano und Georges Delnon vor allem darum, den historischen Franziskus im Spiegel der Gegenwart zu zeigen. »Wer ist Franziskus, wo finden wir seine Lehre in der heutigen Gesellschaft?« war eine Ausgangfrage für Regisseur Delnon. In Filmen auf einem großen 360°-LED-Ring über der Bühnenfläche lässt er Menschen auftreten, die in ihren verschiedenen Rollen für Franziskus in unserer Gegenwart stehen.
Gedreht wurde dafür u.a. an Bord des Seenotrettungsschiffes Sea-Watch 5 auf Sizilien, mit dem Klimaforscher Mojib Latif, im Kloster Assisi, aber auch vor Ort in Hamburg in einem Hospiz und im Duschbus GoBanyo. Dass diese Menschen bei den Aufführungen in der Elbphilharmonie tatsächlich auch anwesend waren und sich für die große Klang-Apotheose der letzten Szene an die Seite des Saint François stellten, gehörte zu den bewegendsten Momenten dieses außergewöhnlichen Musiktheater-Abends.
Eine kurze Video-Dokumentation wirft noch einmal einen Blick zurück auf das außergewöhnliche Großprojekt – mit Interviews, Backstage-Eindrücken und Ausschnitten aus den Aufführungen.
Besetzung
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Audi Jugendchorakademie
LauschWerk
Jacques Imbrailo Saint François
Anna Prohaska L’Ange
Anthony Gregory Le Lépreux
Kartal Karagedik Frère Léon
Dovlet Nurgeldiyev Frère Massée
Andrew Dickinson Frère Élie
David Minseok Kang Frère Bernard
Florian Eggers Frère Sylvestre
Niklas Mallmann Frère Ruffin
Dirigent Kent Nagano
Szenische Einrichtung Georges Delnon
Thomas Jürgens Szenografie
Julia Mottl Kostüme
Janina Zell, Ralf Waldschmidt Dramaturgie
Marcus Richardt Film
Stefan Bolliger Licht
Martin Steidler Einstudierung Chor
Eine Koproduktion von Staatsoper Hamburg, Philharmonischem Staatsorchester Hamburg und HamburgMusik
- Elbphilharmonie Großer Saal
Messiaen: Saint François d’Assise
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Kent Nagano – Internationales Musikfest Hamburg
Vergangenes Konzert - Elbphilharmonie Großer Saal
Messiaen: Saint François d’Assise
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Kent Nagano – Internationales Musikfest Hamburg
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Messiaen: Saint François d’Assise
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg / Kent Nagano – Internationales Musikfest Hamburg
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