
Die Häuser
Sinnliche Moderne oder eleganter Neobarock – Hamburg kann beides. Und vor allem haben die beiden Konzerthäuser Elbphilharmonie und Laeiszhalle drei Dinge gemeinsam: Gute Musik aller Sparten, Offenheit und eine gemeinsame Intendanz
Die Elbphilharmonie

Ein Elbphilharmonie-Besuch ist ein besonderes Erlebnis für alle Sinne: Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die Musik. Und das im Großen Saal gleich im doppelten Sinne: Rund um die Bühne wachsen die Zuschauerränge terrassenförmig empor. Dadurch entsteht eine außergewöhnliche Nähe zum musikalischen Geschehen. Zumal die Akustik von Yasuhisa Toyota jeden Ton glasklar hörbar macht.
Auf dem Weg durchs Gebäude gibt es überall spannende Ausblicke zu entdecken. Denn dieses Konzerthaus – entworfen von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron – wurde mitten in den Strom der Elbe gebaut.
Eine funkelnde Glaswelle auf einem soliden Backsteinspeicher aus den 1960ern; dazwischen eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform als Treffpunkt und Startrampe zur Erkundung der verschiedenen Bereiche des Hauses: Großer und Kleiner Saal, aber auch Hotel, Restaurant und Souvenirshop.
Die besonderen Materialien im Inneren laden auch mal zum Ertasten ein, besonders die akustische Wandverkleidung im Großen und Kleinen Saal. Anfassen ist auch in der Elbphilharmonie Instrumentenwelt ausdrücklich erwünscht: In den Kaistudios können Instrumente aus aller Welt ausprobiert werden.
Die Laeiszhalle

Die Laeiszhalle ist Hamburgs traditionsreicher Ort für ausgesuchte Musikerlebnisse mit einem besonderen Schwerpunkt auf Alte Musik, Liederabende, Kammermusik und Jazz.
Als größtes und seinerzeit modernstes Konzerthaus Deutschlands wurde die Laeiszhalle am 4. Juni 1908 festlich eingeweiht. Sie ist damit für Hamburg ein wichtiges kulturelles Denkmal des Neobarocks und der Fixpunkt des Musiklebens der Stadt.
Neben internationalen Spitzenkünstlerinnen und -künstlern bietet das Haus auch Hamburger Musiker:innen einen professionellen Rahmen in eleganter, familiärer Atmosphäre. Allen voran den Symphonikern Hamburg, dem Residenzorchester des Hauses.
Musik
»Es gibt keine leichte oder ernste Musik. Es gibt nur gute und schlechte Musik.«
Leonard Bernstein
Vielfalt, beste Qualität und das Aufbrechen von Genregrenzen ‒ dafür steht das Programm von Elbphilharmonie und Laeiszhalle. Lebendige Interpretationen der Meisterwerke der Klassik spielen eine ebenso große Rolle wie das Entdecken zeitgenössischer Musik unterschiedlicher Kulturen – dargeboten von den weltbesten Künstlerinnen und -künstlern und den Residenzorchestern und -ensembles der beiden Häuser: NDR Elbphilharmonie Orchester, Ensemble Resonanz und Symphoniker Hamburg.
Die großen Stars des Jazz gehen ein und aus und bereiten den aufsteigenden Sternen der Szene den Weg. Ein besonderes Erlebnis sind die intensiven Kurzfestivals »Reflektor«, bei denen spannende Künstlerpersönlichkeiten selbst die Planung des Programms übernehmen und ihre liebsten Freund:innen und Kolleg:innen in die Elbphilharmonie einladen.
Architektur und Akustik
Die Elbphilharmonie ist ein Gesamtkunstwerk aus atemberaubender Architektur, exzellenter Akustik und einzigartiger Lage. Das Architekturbüro Herzog & de Meuron hat es auf großartige Weise geschafft, dem traditionellen Backsteinsockel neues Leben einzuhauchen und das Konzerthaus als funkelnde Krone oben drauf zu setzen.
Die Elbphilharmonie ist ein guter Ort, um die Seele baumeln zu lassen und die Sinne zu ermuntern, Neues zu entdecken


Die Plaza
Die zentrale Plattform auf 37 Metern Höhe ist als öffentlicher Raum den ganzen Tag über zugänglich. Hier befinden sich die Aufgänge zu den Konzertsälen, die Hotel-Lobby mit Zugang zum Restaurant »Fang & Feld« und der »BLICK Bar«, der Elbphilharmonie Shop und das Bistro »Deck & Deli«. Der Außenrundgang bietet fantastische Ausblicke.
Mehr über die Elbphilharmonie Plaza
Der Kleine Saal
Ein intimer und vielseitiger Saal mit bis zu 550 Plätzen. Optimal für Kammermusik, Liederabende, Jazz und Weltmusik. Die flexible Bestuhlung und die technische Ausrüstung ermöglichen auch viele andere Nutzungen.

Die Kaistudios
Die Elbphilharmonie Instrumentenwelt und die vielfältigen Mitmachprogramme sind in den Kaistudios in der 2. und 3. Etage beheimatet. Das 150 Besucher fassende Kaistudio 1 ist zudem ein Raum für experimentelle Musik, Vorträge, Workshops und Proben.

Das Hotel
Im Ostteil des Gebäudes befindet sich »The Westin Hamburg«, ein Hotel mit 244 Zimmern und Suiten, Restaurant, Bar, Wellness- und Konferenzbereich.
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Die Westspitze
45 Appartments mit Glasfronten und Balkonen bieten eine spektakuläre Aussicht auf Elbe, Hafen und Stadt.
»Wenn man es als Akustiker schafft, dass das Publikum die große Distanz zur Musik nicht mehr wahrnimmt, hat man gute Arbeit geleistet.« :Yasuhisa Toyota
Eine Orgel zum Anfassen
Die Orgel im großen Konzertsaal löst die Idee der Elbphilharmonie als »Haus für alle« ein: Sie schwebt nicht irgendwo hoch oben und unerreichbar, sondern ist in die Publikumsränge hinein gebaut und fügt sich auf elegante Weise in die Architektur ein. Anfassen und Erfühlen ausdrücklich erlaubt! Damit die Oberfläche der Pfeifen dadurch nicht beansprucht wird, sind diese mit einer speziell angefertigten Schutzschicht versehen.
Der Klang einer Orgel wird durch Wind erzeugt, der durch Pfeifen strömt. Der Organist kann vom Spieltisch aus einzelne Pfeifenreihen – die Register – »ziehen«, also ein- oder ausschalten, und damit unterschiedliche Klangfarben erzeugen. Zum Spielen stehen ihm mehrere Manuale – die Klaviaturen der Orgel – und Pedale, die mit den Füßen gespielt werden, zur Verfügung.
Die Orgel der Elbphilharmonie wurde von der renommierten Orgelbaufirma Klais in Bonn gebaut und hat 69 Register. Vier Register sind zudem im Reflektor über der Bühne eingebaut.
Nicht nur vom mechanischen Spieltisch direkt am Instrument, sondern auch von einem mobilen Spieltisch auf der Bühne aus kann die Orgel der Elbphilharmonie gespielt werden.
Aus fast 5.000 Pfeifen von 11 Millimetern bis über 10 Metern klingende Länge besteht die Elbphilharmonie Orgel. Der Großteil ist aus Zinn, knapp 400 sind aus Holz, das teilweise über 180 Jahre alt ist und eine besonders langlebige und gute Qualität garantiert.
Von »sägend, rauchig« bis »glockenartig, schillernd«: Die Klangfarben der Elbphilharmonie Orgel sind mannigfaltig und erzeugen einen warmen und Raum füllenden Klang. Diese Orgel ist besonders auf Musik ab dem 19. Jahrhundert und die Bedürfnisse zeitgenössischer Musik abgestimmt. Titularorganistin der Elbphilharmonie ist die lettische Star-Organistin Iveta Apkalna.

Eine Orgel - viele Gewerke
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1 Windversorgung und 2 Spieltisch
Die Windversorgung – die Lunge der Orgel: Die Orgel ist vergleichbar mit einem riesigen Blasorchester. Da kein Organist der Welt ausreichend Puste hat, um ihre vielen Pfeifen zu blasen, übernehmen das vier große Gebläse mit Elektromotoren. In der Windversorgung wird die Luft auf den exakt benötigten Druck reguliert und von hier durch hölzerne Kanäle zu den Pfeifen geführt.
Der Spieltisch – die Schaltzentrale der Orgel: Von hier aus kann der Organist jede Pfeife einzeln oder in Kombination mit anderen Pfeifen ansteuern. Jeder Klaviatur im Spieltisch (vier für die Hände und eine für die Füße) sind bestimmte Pfeifenreihen zugeordnet. Jede Pfeifenreihe bildet ein Register mit einer individuellen Klangfarbe, Gruppen von Pfeifenreihen werden »Werke« genannt.
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3 Chorwerk und 4 Hauptwerk
Das Chorwerk: Die Pfeifen des Chorwerks werden von der untersten der Klaviaturen gespielt. Sie stehen in einem großen Kasten mit Türen davor. Die Türen werden über die Tritte oberhalb der Pedaltasten geöffnet und geschlossen. Damit wird die Lautstärke variiert, der Klang schwillt an und ab. Chorwerk heißt es, weil es sich besonders für die Begleitung eines Chores eignet.
Das Hauptwerk: Wie der Name vermuten lässt, entstehen hier die Haupt-Klangfarben der Orgel. Das Hauptwerk ist das klangliche Rückgrat der Orgel. Gespielt wird es von der zweiten Klaviatur von unten.
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5 Schwellwerk und 6 Solowerk
Das Schwellwerk: Wie das Chorwerk, ist auch dieses Werk »schwellbar«. Gespielt wird es von der dritten Klaviatur von unten. Hier stehen viele Register, die einen sinfonischen Klang erzeugen. Anzahl und Klangfarben der Pfeifen in diesem Werk sind so gewählt, dass man das Schwellwerk ziemlich laut und auch ganz leise spielen kann.
Das Solowerk: Gespielt von der obersten Klaviatur, enthält das Solowerk außergewöhnliche Klangfarben und einige sehr laute Register. Sie eignen sich besonders als Begleitung für Solostimmen in der Musik.
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7 Großpedal und 8 Fernwerk
Das Großpedal: Pfeifen dieses Werkes erklingen, wenn man die Orgel über die Pedale mit den Füßen spielt. Da hier die tiefsten Töne produziert werden, stehen hier auch die längsten und dicksten Pfeifen, darunter die größte Pfeife der Orgel. Sie ist über zehn Meter lang. Da die großen Pfeifen so viel Platz brauchen, sind sie in dieser Orgel auf mehrere Standorte verteilt. Register mit kürzeren Pfeifen stehen in der Abteilung des Kleinpedals hinter dem Solowerk.
Das Fernwerk: Es steht in dem runden Klangreflektor, der mittig über der Orchesterbühne hängt. Das Fernwerk kann von jeder der Klaviaturen im Spieltisch gespielt werden. Es ist keiner Klaviatur fest zugeordnet.

Ein Wahrzeichen entsteht :Meilensteine der Entstehungsgeschichte der Elbphilharmonie
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