»Wir verstehen Musik immer nur bis zu einem gewissen Grad – dadurch hat sie eine fast schon magische Schönheit.« Im Elbphilharmonie Talk spricht der britische Star-Komponist Max Richter über die Wirkung von Musik, über Ritter-Sport-Schokolade und andere Trigger, die bei ihm Kindheitserinnerungen an Deutschland wecken. Außerdem erzählt er von seiner grässlichen Klavierlehrerin in England, wie ihm Luciano Berio in Rom dabei half, seine eigene Sprache in der Musik zu finden und warum manchmal der Küchentisch die kreativste Zelle eines Haushalts ist. Und gerät ins Schwärmen angesichts all der Künstlerinnen und Künstler, die er mit Yulia Mahr zu ihrem gemeinsamen Reflektor-Festival in die Elbphilharmonie eingeladen hat.
Max Richter

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Über Max Richter
Max Richter wurde 1966 in Hameln geboren, wuchs jedoch im britischen Bedford östlich von London auf. Musik spielte bereits in seiner Kindheit eine große Rolle: »Schon als kleines Kind habe ich Musik in meinem Kopf gehört. Sie war immer da, die Musik ist mein Grundzustand. Das Komponieren erscheint mir als unfreiwilliger Vorgang, in dem Sinne, dass ich niemals nicht komponiere. Komponieren bedeutet für mich: bewusste Aufmerksamkeit auf etwas zu richten, das schon da ist.«
Richter studierte Klavier und Komposition an der Universität von Edinburgh und am Royal College of Music in London. Mit der 1986 von ihm mitgegründeten Gruppe Piano Circus führte Richter Werke von Steve Reich, Philip Glass und Arvo Pärt, aber auch eigene Kompositionen auf. Ab 1996 arbeitete er mit der experimentellen Dance-Band The Future Sound of London zusammen. 2002 begann mit dem Album Memoryhouse, welches er mit dem BBC Philharmonic Orchestra aufnahm und das später als Soundtrack für die Dokumentation Auschwitz – The Nazis And The Final Solution verwendet wurde, seine Solokarriere. In der Folge entstanden u.a. Soundtracks zu Filmen von Martin Scorsese und André Téchiné. 2012 erschien sein erstes Album Recomposed by Max Richter: Vivaldi – The Four Seasons bei der Deutschen Grammophon. In der Folge dieser erfolgreichen Zusammenarbeit unterzeichnete Max Richter im März 2014 einen Exklusivvertrag mit dem gelben Label.
Ende Juni 2020 wurde Max Richter Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die vor allem durch die Verleihung der Academy Awards (»Oscars«) bekannt geworden ist und deren eigentlicher Zweck es ist, sich durch die Unterstützung von Forschungen sowie durch Förderung des kulturellen, pädagogischen und technologischen Fortschritts für die Weiterentwicklung der Filmwirtschaft einzusetzen.