»Elbphilharmonie Talk« mit dem Kronos Quartet

Elbphilharmonie Talk mit dem Kronos Quartet

Eine Welt, eine Musik – David Harrington und Paul Wiancko über das legendäre Streichquartett und ihr Best-of-Programm.

»Mein eigentliches Instrument ist nicht die Geige«, sagt der Geiger David Harrington, Gründer und Primarius des Kronos Quartets, im Podcast-Gespräch mit der Elbphilharmonie. »Es ist das Streichquartett.« Tatsächlich hat Harrington mit diesem von alters her aus zwei Geigen, einer Bratsche und einem Cello bestehenden Instrument für vier Individuen die Welt der Musik der letzten gut 50 Jahre nicht nur um eine Fülle an neuen Klängen und in Auftrag gegebenen Werken bereichert. Er hat sie verändert.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Kronos Quartets bereisten die vier Musiker aus den USA im Frühsommer ausgewählte Konzertsäle in Europa und machten auch in Deutschland Station. Im Zuge ihrer Auftritte beim Internationalen Musikfest Hamburg und bei den Kunstfestpielen Herrenhausen in Hannover bot sich Gelegenheit zu einem Gespräch mit David Harrington und dem Kronos-Cellisten Paul Wiancko über die Anfänge des Ensembles, die Widerstände und Ressentiments, mit denen es jahrzehntelang zu kämpfen hatte, über die unvergleichlich vielfältigen und engen Freundschaften, die im Laufe der Jahrzehnte zu einigen der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart entstanden, und wie es nach dem Weggang von John Sherba und Hank Dutt weitergehen wird. Harrington spricht auch darüber, was ihm bis auf den heutigen Tag die Kraft verleiht, den Tod seines 16-jährigen Sohnes Adam auszuhalten und zu verarbeiten, der 1995 starb, und wie untrennbar selbst dieser Schicksalsschlag für ihn mit der Musik verbunden ist.

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Das Kronos Quartet

Das Kronos Quartet, 1973 in San Francisco gegründet und nach wie vor dort beheimatet, sei »das weitreichendste Ensemble, das die Welt je gesehen hat«, rühmte einst die »Los Angeles Times«. Dieser etwas sonderbare Superlativ ist nicht übertrieben. Kein anderes Ensemble auf der Welt hat so konsequent gegen die Überwindung der Trennung zwischen E- und U-Musik angespielt wie das Kronos Quartet, keines so beharrlich die ehemals so genannte Dritte Welt als Schöpfungsreservoir fürs Streichquartett entdeckt und nobilitiert, jene Gattung der E-Musik, die in ganz besonderem Maße auf ewig der weißen abendländischen Elite vorbehalten schien.

  • Elbphilharmonie Großer Saal
    Kronos Quartet

    Kronos Quartet

    Reich: Different Trains / Gubaidulina: Streichquartett Nr. 4 – Internationales Musikfest Hamburg

    Vergangenes Konzert

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