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Elbphilharmonie Talk mit Anna Prohaska

Die erfolgreiche Sopranistin im Gespräch über die spektakuläre Produktion »Saint François d'Assise« im Großen Saal, über Death Metal und übers Singen im Fliegen.

Es ist sicher nur ein kalendarischer Zufall, aber Anna Prohaska erwähnt ihn doch: Das Jahr 1983, in dem sie geboren wurde, war dasselbe Jahr, in dem im Palais Garnier in Paris die erste und einzige Oper von Olivier Messiaen uraufgeführt wurde, »Saint François d’Assise«. Olivier Messiaen war einer der bedeutendsten französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, ein tief gläubiger Katholik, der eine ganze eigene Klangwelt ersann, in der von ihm in Notenschrift übertragene Vogelstimmen eine zentrale Rolle spielen, auch und gerade im »Saint François d’Assise«.

In die fromme Männerwelt dieses Stücks dringt nur eine einzige Frauenstimme ein, die allerdings nicht einer menschlichen Figur zugehört, sondern einem Engel. In der neuen Produktion des »Saint François d’Assise« im Juni 2024 in der Elbphilharmonie, szenisch eingerichtet von Georges Delnon und dirigiert von Kent Nagano, dem künstlerischen Leitungsteam der Staatsoper Hamburg, singt Anna Prohaska diesen Engel. Im Podcast, der unmittelbar vor der ersten Bühnenorchesterprobe aufgenommen wurde, spricht die Sopranistin über ihren Zugang zu Messiaen, ihre katholische Prägung und ihre große Vorfreude auf diese so besondere Produktion.

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Anna Prohaska berichtet auch über die spektakuläre Position sieben Meter hoch über dem Bühnenboden, von der aus sie, in einem Apparat mit Seilen gesichert, die zentrale Arie des Engles im Zweiten Akt des Werks singt. Es geht im Gespräch natürlich auch um Kent Nagano, mit dem sie vor zwölf Jahren an der Bayerischen Staatsoper in München Jörg Widmanns Werk »Babylon« mit aus der Taufe gehoben hat und für den der »Saint François« ein Lebensthema ist. Schließlich lebte er zur Zeit der Uraufführung bei Olivier Messiaen und dessen Frau Yvonne Loriod in Paris und bereitete als deren Schüler und Assistent des Dirigenten Seiji Ozawa die Aufführung mit vor.

Die Antwort der bekanntlich auch den dunkleren Spielarten der Rockmusik zugeneigten Sängerin, ob sie lieber Grunge oder Death Metal hört, sei hier nicht verraten. Sie passt zu dieser leidenschaftlichen Top-Sopranistin, die wenige Tage nach dem Gespräch erfuhr, dass sie in diesem Jahr als »Sängerin des Jahres« für den Opus Klassik nominiert wurde.

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