Trompeter Avishai Cohen und Pianist Yonathan Avishai starten eine Session im Flügellager der Elbphilharmonie mit Duke Ellingtons »Azalea«.
Die Künstler
Geboren in Tel Aviv, stand Avishai Cohen schon mit zehn Jahren auf der Bühne. Er spielte in Bigbands, mit israelischen Folk- und Popkünstlern und in klassischen Orchestern, in sämtlichen Varianten vom Jazz-Duo bis zum Quintett und von Tel Aviv bis New York. Heute gehört er zu den wichtigsten Vertretern des modernen Jazz. Seine Geschwister sind übrigens auch musikalisch: Mit ihnen tritt er als »The 3 Cohens« auf. Ein langjähriger Weggefährte Avishai Cohens ist der Pianist Yonathan Avishai. Die beiden kennen sich seit der Schulzeit; 2019 brachten sie gemeinsam das Album »Playing the Room« heraus. Den Sound des in Israel und Japan aufgewachsenen Musikers nennt die Presse »auf eine eigene Art radikal: Er setzt dort Pausen, wo man sie nicht vermutet.« (BR)
Die Musik
Mit 18 wollte er noch Maler werden, heute gilt der 1974 verstorbene US-Amerikaner Duke Ellington als einer der begnadetsten Bandleader, Pianisten, Entertainer und Komponisten aller Zeiten. Über 2000 Stücke schrieb er, viele davon sind heute bekannte Jazzstandards. Sein enorm ausdrucksstarker Sound, der Einflüsse aus Blues, Gospel und Swing mit neuen Harmonien und Klangexperimenten verbindet, wurde zum Symbol für die US-amerikanische Musik schlechthin. Den Erfolgshit »Rockin' in Rhythm« handelte man kurzzeitig sogar als Anwärter für eine neue Nationalhymne. Avishai Cohen und Yonathan Avishai haben für ihre Session die Nummer »Azalea« ausgewählt, zu der Ellington von Louis Armstrongs Biografie »Swing that Music« inspiriert wurde.

Der Ort
Im zehnten Stock liegt, gut versteckt im Backstagebereich, das Flügellager der Elbphilharmonie. Hier lagern bei optimaler Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur fünf wertvolle Konzertflügel der Firma Steinway, die regelmäßig gestimmt, bespielt und vor Proben und Konzerten auf die Bühnen gerollt werden – im Schnitt 400 Mal pro Saison.
Zur Reihe
Für die Elbphilharmonie Sessions nehmen Künstler exklusive Musikvideos in der Elbphilharmonie und Laeiszhalle auf – manchmal auch abseits der Bühnen, an ungewöhnlichen Orten. So sehen die Konzerthäuser von innen aus. Und so klingen sie.
Text: Laura Etspüler, Stand: 17.2.2020