Drei Konzerte im Großen Saal der Laeiszhalle. Ein Konzert im Kleinen Saal der Laeiszhalle. Eine Filmvorführung im Abaton-Kino. Unter den Klaviervirtuosen der jüngeren Generation ist der 1969 geborene Piotr Anderszewski eine besonders schillernde Persönlichkeit: Von einer allerorten begeisterten Fachpresse irgendwo zwischen »Polish Punker« (New York Times) und »Genius of the Keyboard« (Evening Standard) angesiedelt, hat der Sohn polnisch-ungarischer Eltern von frühester Jugend an seinen künstlerischen Weg unerbittlich geradlinig verfolgt: Ausgebildet in Warschau, Lyon und Straßburg hat Anderszewski 1990 beim Klavierwettbewerb in Leeds zuerst mit seinem überragenden Beethoven-Spiel die Juroren fasziniert, um gleich darauf mitten in Weberns Variationen op. 27 aus dem Wettbewerb auszusteigen, da er mit seiner Interpretation unzufrieden war. Der Weltkarriere tat dies keinen Abbruch: Anderszewski zählt heute zu den unangefochtenen Meisterpianisten. Als Residenzkünstler der Elbphilharmonie Konzerte stellt er sich in der Laeiszhalle in unterschiedlichen Rollen vor: Als Solist zweier Mozart-Konzerte mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, im Zusammenspiel mit dem kongenialen Geiger Frank Peter Zimmermann und mit dem 1994 in London gegründeten Belcea Quartet, dessen Konzerte und CD-Einspielungen inzwischen Maßstäbe setzen, sowie selbstverständlich auch im Rahmen eines Solorecitals. Ergänzt werden die Konzerte durch den Film »Wanderer ohne Ruhe«, für den der auf Musikerporträts spezialisierte französische Regisseur Bruno Monsaingeon 2009 den »Fipa d'or« erhielt. Ob auf der Leinwand oder auf der Bühne: Halbe Sachen lässt der Weltstar heute ebenso wenig gelten wie einst der Student. Anderszewski steht eben für Klavierspiel ohne Kompromisse.

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